Europa League: VfB Stuttgart patzt im Hexenkessel von Istanbul

Drei deutsche Teams waren am Donnerstag im Europapokal im Einsatz. Der Überblick.
Unter Dauerbeschallung der türkischen Fans hat der VfB Stuttgart in der Europa League die nächste Niederlage hinnehmen müssen. Die fast durchgehend ausgepfiffenen VfB-Profis verloren bei Domenico Tedesco und Fenerbahce Istanbul mit 0:1 (0:1). Neuzugang Kerem Aktürkoglu erzielte in der 34. Minute per Foulelfmeter den entscheidenden Treffer für das Team des ehemaligen Bundesliga-Trainers. Während die Schwaben nach der zweiten Niederlage in der Tabelle der Ligaphase weiter abrutschten, rückte Tedesco mit seinem Team näher an die K.-o.-Phase heran.
In der hitzigen Atmosphäre des türkischen Fußball-Kessels startete die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß verhalten, bei fast jedem Ballkontakt wurde sie lautstark ausgebuht. Hoeneß hatte im Vergleich zum jüngsten 3:0 beim VfL Wolfsburg auf zwei Positionen umgestellt und unter anderem Angelo Stiller von Beginn an gebracht. Kontrolle brachte der Nationalspieler aber zunächst nicht ins VfB-Spiel.
Es entwickelte sich eine zähe Partie, in der beide Mannschaften defensiv kaum etwas zuließen. Die besseren Chancen hatten die Gastgeber, die folgerichtig auch in Führung gingen. Nach einem Eckball hielt Stiller im Strafraum seinen Gegenspieler Milan Skriniar mit einer Hand fest und brachte ihn zu Fall. Den folgenden Elfmeter verwandelte Aktürkoglu problemlos ins rechte Eck.
Gegen die clever verteidigenden Türken fehlte dem VfB über weite Strecken der letzte Punch. Die Gäste kontrollierten zwar zu großen Teilen den Ball und kombinierten sich immer wieder nach vorne – zwingende Chancen erarbeiteten sie sich aber kaum.
Der SC Freiburg hat das Weiterkommen in der Europa League fest im Blick. Die Breisgauer siegten gegen den niederländischen Club FC Utrecht 2:0 (2:0) und sind mit sieben Punkten aus drei Spielen in der Spitzengruppe vertreten. Neuzugang Yuito Suzuki (20. Minute) und Vincenzo Grifo (45.) mit einem sehenswerten Freistoß machten den Sieg perfekt. Die Freiburger sind damit auch seit acht Pflichtspielen in Serie ungeschlagen.
Im Kampf um den direkten Einzug in die K.o.-Runde wartet auf den Sportclub nun am vierten Spieltag ein Gastspiel beim französischen Fußball-Erstligisten OGC Nizza.
Im ersten echten Europapokal-Heimspiel seit knapp zehn Jahren hat der FSV Mainz 05 seine makellose Bilanz in der Conference League gewahrt. Das Team von Bo Henriksen besiegte am Abend den bisherigen Tabellenführer HSK Zrinjski Mostar mit 1:0 (1:0) und hat nach zwei Spieltagen bereits sechs Punkte auf dem Konto.
Stürmertalent Nelson Weiper entschied die Partie vor 30.200 Zuschauern mit seinem frühen Führungstor (24. Minute). Gästeprofi Igor Savic (37.) sah nach grobem Foulspiel schon vor der Pause die Rote Karte und machte es seinem Team zusätzlich schwer.
Dabei hatte Henriksen fast eine komplette B-Elf für die Partie aufgeboten. Gleich neun Profis tauschte der Coach im Vergleich zum turbulenten 3:4 gegen Bayer Leverkusen aus - so besaßen die Mainzer zunächst mehr Qualität auf der Ersatzbank als auf dem Rasen.
Für Mainz war es das erste Heimspiel in einer Europapokal-Hauptrunde seit 3241 Tagen. Vor der Partie gegen Bosniens Rekordmeister Mostar fand immerhin bereits die Conference-League-Qualifikation gegen Rosenborg Trondheim statt. Zuvor hatten die Anhänger des Karnevalsclubs seit Dezember 2016 warten müssen. Damals sahen nur rund 12.000 Zuschauer den 2:0-Erfolg über FK Qäbälä.
RND/dpa
rnd



