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Warum Bayern brillierte und der BVB trotzdem (fast) zurückkam

Warum Bayern brillierte und der BVB trotzdem (fast) zurückkam
Der Klassiker in der AnalyseTaktik-Experte erklärt, was der BVB bei den Bayern zu spät erkannte
Dortmunds Julian Brandt (l.) trifft gegen Bayerns Manuel Neuer.
Dortmunds Julian Brandt (l.) trifft gegen Bayerns Manuel Neuer. Getty

Der FC Bayern zementiert seine Vormachtstellung, doch der Sieg über Borussia Dortmund fällt nicht allzu dominant aus. Warum die Bayern zunächst brillierten und was der BVB zu spät besser machte: Der Bundesliga-Klassiker in der Analyse.

Borussia Dortmund wird gewiss mit gemischten Gefühlen aus München abreisen. Die 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern im Bundesliga-Klassiker fühlt sich einerseits wie ein kleiner Erfolg an, denkt man einmal an viele misslungene Auftritte in der Allianz Arena in den vergangenen Jahren, aber andererseits war für den BVB definitiv mehr drin.

Denn Dortmund-Cheftrainer Niko Kovac stellte für die Top-Partie des 7. Spieltags um. Statt eines klassischen Dreiersturms begannen vorn nur Serhou Guirassy und Karim Adeyemi, dafür hatte Dortmund ein Dreiermittelfeld in einem anfänglichen 3-5-2.

Der FC Bayern schlägt Borussia Dortmund, Harry Kane (M.) jubelt.
Der FC Bayern schlägt Borussia Dortmund, Harry Kane (M.) jubelt. Getty

Die Devise war klar: Zunächst wollte der BVB die erste Halbzeit schadlos überstehen. Doch das gelang nicht, weil Harry Kane nach einer Ecke in der 22. Minute zur Führung traf. Sicherlich schubste er Gegenspieler Guirassy vorm Kopfball ein wenig. Aber so oder so waren die Bayern haushoch überlegen. Dortmund hatte in den ersten 45 Minuten lediglich einen Ballkontakt im gegnerischen Strafraum.

Anders als die Gäste änderte Bayern-Coach Vincent Kompany rein gar nichts an der Grundausrichtung des eigenen Teams. Und das Positionsspiel war zeitweilig eine Augenweide. Gegen das Pressing von Guirassy und Adeyemi ließ sich Joshua Kimmich immer wieder für eine Überzahl in der ersten Linie des bayerischen Spielaufbaus zurückfallen.

Doch zuweilen ging es so weit, dass auch Aleksandar Pavlovic tief stand und dafür Kane sowie Nicolas Jackson, die beiden eigentlichen Stürmer, ins zentrale Mittelfeld schoben. Als Kompensation rückten Luis Diaz und teilweise sogar Linksverteidiger Konrad Laimer über die Halbräume nach vorn. So viel Kreativität hatte Dortmund eigentlich nie zu bieten.

Bayerns Luis Diaz (M.) gegen die Dortmunder NIco Schlotterbeck (l.) und Pascal Groß.
Bayerns Luis Diaz (M.) gegen die Dortmunder NIco Schlotterbeck (l.) und Pascal Groß. Getty

Doch im zweiten Spieldurchgang wirkte der BVB trotzdem zunehmend stärker. Das lag vor allem am hohen Laufaufwand.

Die beiden Flügelläufer Julian Ryerson und Daniel Svensson beackerten lange die komplette Außenbahn, gingen vorn am Strafraum drauf und sprinteten anschließend, wenn notwendig, bis zum eigenen Sechzehner zurück, um gegen Diaz oder Michael Olise abzusichern. Svensson war nach dem Schlusspfiff verständlicherweise komplett am Ende.

Wohl auch, weil der Aufwand nicht gänzlich belohnt wurde. Dortmund konnte Bayern in der zweiten Hälfte phasenweise richtig zusetzen, fand immer wieder freie Anspielstationen im Mittelfeld oder gewann den Kampf um lose Bälle. Das alles war dem Laufaufwand und der starken Einstellung unter Kovacs Leitung geschuldet.

Dortmunds Karim Adeyemi (2.v.r) rutscht beim Schuss gegen Bayerns Jonathan Tah (r.) weg.
Dortmunds Karim Adeyemi (2.v.r) rutscht beim Schuss gegen Bayerns Jonathan Tah (r.) weg. Sven Hoppe/dpa

Bayern wusste aber, dass ein erfolgreicher (Konter-)Angriff genügen würde, um das Topspiel für sich zu entscheiden. Und dieser kam in der 78. Minute, als ein Diagonalpass auf Diaz das letzte Spielfelddrittel öffnete. Olise hatte beim Abschluss etwas Glück, weil Jobe Bellingham den Ball vor der Linie nicht entscheidend klären konnte.

Andererseits konnte der BVB in den ersten rund 30 Minuten auch Kraft sparen, um nach dem Seitenwechsel so richtig Vollgas zu geben. So oder so befindet sich das Team unter Kovac auf dem richtigen Weg. Und dass die Bayern der Ligakrösus sind und mit ihnen in dieser Saison auch international zu rechnen sein wird, scheint ohnehin klar.

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