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FC Bayern gegen BVB - Harry Kane und sein Münchner Meisterwerk

FC Bayern gegen BVB - Harry Kane und sein Münchner Meisterwerk

Sehr häufig hat Harry Kane mit seinen Torjäger-Qualitäten verblüfft. Mit seiner Leistung beim 2:1 (1:0)-Sieg im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund toppte sich der Stürmer des FC Bayern München aber nochmal selbst.

Dass Harry Kane einer der besten Torjäger der Geschichte des Fußballs und der Gegenwart ist, hat das Spiel gegen Borussia Dortmund erneut gezeigt. Wie er Serhou Guirassy bei seinem Kopfballtor zum 1:0 in der Luft zur Seite schob, ist ein Beleg der Qualität und großen Cleverness, wie sie nur jemand haben kann, der sich schon mehrere hundert Male erfolgreich im gegnerischen Strafraum durchgesetzt hat.

Es war Kanes 22. Treffer im erst elften Pflichtspiel dieser Saison und das insgesamt 411. Tor in seiner Karriere.

Bayern-Trainer Kompany: "Irre und der Wahnsinn"

"Lionel Messi und Cristiano Ronaldo haben so viele Tore geschossen, dass man denkt, das ist normal - aber über 400 Tore sind irre und der Wahnsinn", sagte sein Trainer Vincent Kompany nach dem 2:1-Erfolg im "Klassiker" bei "Sky". Doch ihm gefiel das Drumherum noch viel mehr: "Was er heute geleistet hat: Harry hat heute auch viel für uns nach hinten gearbeitet und war ein sehr wichtiger Spieler für uns."

Kane war für den FC Bayern in diesem Spiel tatsächlich sehr viel, vielleicht alles. Sein Auftritt endete mit einer Grätsche am eigenen Strafraum, mit der er einen Schuss von Fabio Silva blockte, der das Potenzial zum Ausgleich hätte haben können. Er war gestartet mit einem Dribbling gegen zwei Dortmunder am eigenen Strafraum, auf das ein Steilpass folgte, der in einer Doppelchance mündete. Kanes Auftritt hatte den Tor-Moment und ganz viele Augenblicke, in denen er punktgenaue Pässe über zig Meter spielte.

Kane treibt sich überall rum - zum Leidwesen des BVB

"Wir mögen es, wenn es nicht deutlich ist und die Frage kommt", antwortete Kompany schmunzelnd darauf, welche Rolle Kane an diesem Tag gehabt habe. Ganz sicher ist, dass sie sich in dem Moment änderte, als Serge Gnabry wegen Adduktorenproblemen ausgefallen und Nicolas Jackson dafür in die Startelf gerückt war. Der Leih-Neuzugang rückte nach ganz vorne, Kane wurde zum Freigeist. Seine "Heatmap" aus der Partie hat durchaus das Potenzial zu einem Gemälde, das er sich neben seine Torjäger-Trophäen hängen könnte.

Diese Umtriebigkeit war das, was dem BVB gerade in in der ersten Halbzeit, in der die Bayern das Spiel eigentlich schon hätten entscheiden können (eher: müssen), den Zahn gezogen hat. "Was uns wirklich Probleme bereitet hat, war, dass Harry Kane sich so tief hat fallen gelassen und wir nicht durchgedeckt haben. Deswegen sind wir nie in gute Pressingsituationen gekommen", sagte Dortmund-Coach Niko Kovac im Sportschau-Interview.

Wobei zur gesamten Wahrheit gehört, dass Kane den Druck der Dortmunder schon früh in der Partie selbst rausgenommen hatte. Denn der BVB griff ihn zweimal tief in der Münchner Hälfte an, beide Male wurde es Sekunden später auf der anderen Seite brandgefährlich, weil der englische Nationalmannschafts-Kapitän die Situation auflösen konnte. Auch das gehört zu den Stärken eines Torjägers, der viel mehr ist als das.

Kompany gibt Kane eine Position - und lässt ihn dann machen

Nun könnte Kompany diese Ausnahme-Gesamtleistung seines Schützlings zum Anlass nehmen, um sich selbst für seinen taktischen Kniff feiern zu lassen. Der Bayern-Trainer machte allerdings nach der Partie relativ deutlich, dass die kane'schen Umsetzungen nicht unbedingt auf Kompanys Vorgaben ruhen, sondern auf den eigenen Vorstellungen des Engländers. Und weil die so gut sind und das Konstrukt so funktioniert, lässt der Trainer seinen Spieler machen, was er will.

"Harry hat viel Gefühl für die Position. In seinem Kopf ist vielleicht, dass es meine Entscheidung ist, wo er steht - aber ich gehe komplett mit dem, was er zeigt", sagte Kompany, der nicht nur aufgrund der Zahlen ganz beruhigt sein kann, dass die Ausflüge keine Auswirkungen auf Kanes Torgefahr haben. "Warum soll ich das stoppen? Das könnte ich, falls ich das Gefühl habe, er ist zu weit weg vom Tor. Es ist wichtig, dass man seinen Spielern vertraut."

"In Kane we trust" ("Wir vertrauen auf Kane") - das könnte man als das neue Motto des FC Bayern bezeichnen, denn der bisher herausragende Erfolg mit elf Pflichtspielsiegen zum Start der Saison hat ganz viel mit dem eigentlichen Mittelstürmer zu tun. Mit seinen Toren hatte Kane viele dieser Erfolge möglich gemacht, gegen Dortmund brauchte es aber auch seine Pässe, Dribblings und Grätschen für die drei Punkte. Es war sein Münchner Meisterwerk.

sportschau

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