Sprache auswählen

German

Down Icon

Land auswählen

Germany

Down Icon

Historisches Tor für Bayern-Star: Unverwüstlicher Thomas Müller lässt's tüchtig krachen

Historisches Tor für Bayern-Star: Unverwüstlicher Thomas Müller lässt's tüchtig krachen

Thomas Müller ist immer noch hungrig.

(Foto: REUTERS)

Der FC Bayern legt den besten Start bei der Klub-WM hin: Der ambitionierte Rekordmeister vermöbelt das Amateurteam aus Auckland. Einer der Protagonisten: Thomas Müller. Die schon bald scheidende Ikone ist danach allerbester Laune.

Thomas Müller besitzt noch diese große Qualität, besondere Momente zu kreieren. Und so stand er an diesem Sonntagabend (deutscher Zeit), bereit, um einen historischen Treffer zu erzielen. Nie zuvor hatte es bei der Klub-WM einen zweistelligen Sieg (10:0) gegeben. Jetzt mag man einwenden: Die Klub-WM gibt's ja gerade mal zwei Tage. Stimmt, das gilt aber nur für die Denkmal schaffende XXL-Version des überglücklichen FIFA-Maestros Gianni Infantino. Bislang stand in der Rekordliste ein 6:1 von Al-Hilal gegen den Al-Jazira Club aus dem Jahr 2022 oben.

"Wir brauchen kein Lob, einfach Job erledigt, seriös gemacht", urteilte Trainer Vincent Kompany nach dem Zehnerpack. "Wenn eine Mannschaft hinten tief steht, ist es nicht selbstverständlich, dass man gegen sie zehn Tore schießt." Das könne für die Tordifferenz in der Gruppe noch wichtig werden. In Cincinnati durften sich die Bayern-Stars austoben, nur einer nicht: Leroy Sané blieb nach seinem überraschenden und erst vor wenigen Tagen perfekt gemachten Wechsel zu Galatasaray Istanbul 90 Minuten auf der Bank.

Dass dieser Rekord im ersten Spiel des FC Bayern fallen würde, das war keine ausgemachte Sache. Aber es lag im Bereich des hoch Wahrscheinlichen. Die Münchner sind in die USA gereist, um den Titel zu gewinnen. Der Gegner aus Neuseeland, um Spaß zu haben, um zu staunen. Und um ein prominentes Trikot abzugreifen. Das des nun abermals historischen Müller. Ein großer Run auf sein Jersey setzte nach dem Schlusspfiff ein. "Von mir wird es nicht mehr allzu viele Bayern-Trikots geben, das ist ein rares Gut", sagte er und gestand, so viele Trikots, wie er hätte tauschen können, habe er gar nicht.

Müller kreiert Müller-Momente

Thomas Müller ist einfach unverwüstlich, nicht zu bändigen. Die Ikone des FC Bayern hat in jedem Spiel Hunger, ein emotionales Austrudeln auf seinen letzten Metern lässt er nicht zu. Gegen die Amateurtruppe übernahm er nochmal eine der Hauptrollen, auch das wird nicht mehr oft vorkommen. Er erzielte nicht nur das historische Tor in der Vorschlussminute, es war ein Volley-Aufsetzer mit verdrehtem Körper, es war ein typischer Müller-Treffer. Der mittlerweile 35-Jährige hatte bereits das 3:0 durch Michael Olise vorbereitet, er hatte sich nach einem ganz feinen Zuspiel in die Tiefe von Raphaël Guerreiro schnell gedreht und den Ball dann ins Zentrum gespielt. Und er hatte das 5:0 erzielt. Im Zentrum war er kaum zu erahnen und stand dann nach Hereingabe von Olise doch frei. Er hatte keine Mühe, den Ball ebenfalls per Volley ins Tor zu hebeln. Nach seinem Doppelpack steht er nun bei 250 Pflichtspieltoren für die Münchner. Womöglich feiert er bald auch noch seinen 35. (!) Titel.

Das US-Publikum in Cincinnati hatte sich blitzartig in Müller verliebt. Womöglich bekommen sie ihn in Zukunft noch ein bisschen häufiger zu sehen. Die Major League Soccer, die übrigens trotz WM einfach weiterläuft, gilt als mögliches Ziel für die Fortsetzung seiner Karriere. Müller dürfte es dann aber eher nach Los Angeles ziehen.

Auch in den Katakomben war Müller der Mann, der alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Aucklands staunende Amateure wollten unbedingt Erinnerungsselfies haben. Sie wollten Müller, nicht Jamal Musiala, der sich nach seiner Verletzung mit einem Dreierpack zurückmeldete. Sie wollten nicht Olise, der sie schwindelig gespielt hatte und auch nicht Harry Kane, der einfach ein weltweiter Superstar ist. Müller ist die Ikone, das Denkmal. Mit Lionel Messi, mit Inter Miami, ist er wohl die prägendste Figur dieses Giganten-Turniers. Und er genießt das. Kapitän Manuel Neuer feierte seinen langjährigen Weggefährten im Spielertunnel mit "MVP, MVP"-Rufen und kürte ihn scherzhaft zum "Rookie of the year", Aleksandar Pavlovic schwärmte: "Jeder liebt Thomas Müller!"

"Kleiner Charaktertest": bestanden!"

So wollte er erst mal die "Per-Mertesacker-Eistonne rausholen". Die schwülwarme Witterung mit über 80 Prozent Luftfeuchtigkeit hatte ihm und seinen Bayern mehr zugesetzt als der Gegner. Weil die erste Hürde aber so locker übersprungen wurde, machte er direkt mal eine Ansage an die Titel-Konkurrenten, die wohl vor allem aus Europa kommen dürften, aus Paris womöglich. Champions-League-Sieger PSG ließ ebenfalls nichts anbrennen und nahm das Topteam Atletico Madrid auseinander (4:0). "Wir hatten wenig Anpassungsschwierigkeiten", befand Müller, die Bayern hätten es "nullkommanull locker angehen lassen" und somit "unsere Ambitionen unterstrichen". Der "kleine Charaktertest": bestanden!

Dass die kommenden Spiele schwieriger werden, das wusste freilich auch Müller, der als erster Spieler bei einer Nationen- und Klub-WM getroffen hat. "Der Sieg und die Höhe des Sieges bedeuten für die nächsten Spiele rein gar nichts", sagte er. Nach dem besseren Training unter Wettkampfbedingungen sind die beiden weiteren Gegner in der Gruppe C am 20. Juni in Miami die Boca Juniors aus Argentinien und am 24. Juni dann in Charlotte der portugiesische Rekordmeister Benfica Lissabon. Müller ist jedenfalls heiß: "Wir haben richtig Boca."

Quelle: ntv.de, tno

n-tv.de

n-tv.de

Ähnliche Nachrichten

Alle News
Animated ArrowAnimated ArrowAnimated Arrow