Botafogo schockt PSG - und stellt dessen Offensive komplett kalt

Da war es passiert: Igor Jesus dreht zum Jubeln ab. IMAGO/Imagn Images

Die Machtverhältnisse vor Anpfiff waren eigentlich klar: auf der einen Seite der krasse Außenseiter aus Rio de Janeiro, auf der anderen der amtierende Champions-League-Sieger. Paris hatte die letzten drei Pflichtspiele - samt Coupe-de-France- und CL-Finale - mit 12:0 Toren für sich entschieden.

Auch wenn Luis Enrique nach dem 4:0-Startsieg gegen Atletico rotierte, war von einer dominanten Vorstellung des französischen Triple-Siegers auszugehen. Ballbesitz hatte PSG dann auch zur Genüge, wurde aber vor dem gegnerischen Tor zu selten zwingend. Nur zwei der 16 Schüsse kamen auch auf den Kasten Botafogos, alle vier der Brasilianer hingegen auf Donnarumma.

Und einen konnte der italienische Europameister von 2021 nicht parieren: In der 36. Minute war Botafogo - exemplarisch für das Spiel - giftig in den Zweikämpfen und suchte das schnelle Umschalten. Ein Steilpass reichte, um PSG in Verlegenheit zu bringen. Igor Jesus behauptete den Ball, düpierte Ex-Frankfurter Pacho und profitierte davon, dass der Ecuadorianer den Ball dann auch noch abfälschte.

Nur bei Freistößen gefährlich

Der Teil im mit 53.699 Zuschauern besetzten Rose Bowl, der es mit den Brasilianern hielt, war völlig aus dem Häuschen. In diesem Moment ahnten die Fans aber wohl noch nicht, dass sie einem historischen Sieg beiwohnen würden. Allerdings fand PSG nie in sein gefürchtetes, flüssiges Kombinationsspiel, mit dem man im letzten Monat seine Gegner nur so schwindelig gespielt hatte.

Nach dem Seitenwechsel war ein abgefälschter Freistoß von Vitinha (51.) lange die gefährlichste Annäherung, ehe Kvaratskhelia in der Nachspielzeit einen Freistoß aufs Tordach hob (90.+2). So war die erste PSG-Pleite seit dem 3. Mai (1:2 in Straßburg) perfekt.

Botafogo hat vor dem Duell mit Atletico am Montag (21 Uhr) nun die Pole Position in Gruppe B inne, PSG steht als erster Verfolger im Parallelspiel gegen Seattle unter Druck.