Spielerproteste in der La Liga: Spielstopp

Die Liga reagierte auf ihre eigene Weise – und instruierte wohl die La Liga-Broadcaster, während der Protestaktion Außenaufnahmen der Stadien zu zeigen. In manchen Übertragungen war eine Grafik zu sehen, die die neue La Liga-Initiative „Engagement für den Frieden“ zeigt. Auch in den offiziellen Highlight-Clips der Liga, die nach dem Spielende in den sozialen Medien hochgeladen wurden, fehlt jeder Hinweis auf den Protest. Viele Fans sprechen in dem Zusammenhang von Zensur.
Im letzten Frühjahr haben Proteste in deutschen Stadien gezeigt, dass Ausdauer gefragt ist. Fanszenen rebellierten erfolgreich mithilfe von Spielunterbrechungen durch Tennisbälle, Schokotaler oder Mini-Autos für den Erhalt der 50 + 1-Regel und gegen intransparente Investoreneinstiege in die Bundesliga – in Spanien sind es diesmal die Spieler selbst, die Widerstand leisten. Fraglich ist: Sind 15 Sekunden Stillstand genug, um eine milliardenschwere Liga zum Umdenken zu bringen? Möglich ist, dass die Spieler den Druck erhöhen müssen, etwa den Protest über mehrere Spieltage verlängern oder deutlich länger als 15 Sekunden stillstehen. Am kommenden Wochenende bietet sich für weitere Protestaktionen die größtmögliche Bühne im spanischen Fußball: der Clásico zwischen Real Madrid und Barcelona.
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