Gaspar bleibt im Zentrum: „Lecce, eine weitere Herausforderung.“

Letztes Jahr war er eine Überraschung, heute ist er eine Gewissheit. Kialonda Gaspar ist einer der Führungsspieler der zukünftigen Lecce-Mannschaft. In der Innenverteidigung ist der Angolaner einer der Schlüsselspieler, um den Trainer Eusebio Di Francesco die Teamchemie optimal ausrichtet. Seine Persönlichkeit und seine soliden Defensivfähigkeiten machen ihn zu einem äußerst zuverlässigen Spieler, auf den die Giallorossi jetzt und in Zukunft setzen. Gaspar sprach vom Trainingslager in Brixen und zog Bilanz der bisherigen Mannschaftsarbeit: „Das Trainingslager läuft gut. Ich sehe eine geschlossene Gruppe mit der richtigen Einstellung; mit diesem Geist müssen wir jeden Tag arbeiten.“ Der angolanische Innenverteidiger betonte den Beitrag von Trainer Di Francesco: „Wenn ein neuer Trainer kommt, gibt es immer neue Aufgaben. Wir setzen seine Anweisungen um; das ist im Moment das Wichtigste. Der Trainer bringt natürlich eine andere Philosophie mit, er schlägt einen anderen Fußballstil vor, er verlangt eine andere Herangehensweise; vieles hat sich im Vergleich zur Vergangenheit geändert. Wichtig ist, seine Wünsche zu verstehen und sie so gut wie möglich umzusetzen. Gemeinsam können wir Erfolge erzielen.“
Gaspar betont die Herausforderungen der kommenden Saison, Lecces vierte Serie-A-Saison in Folge: „Es wird eine harte Saison, wir wissen, dass sie uns zusätzliche Anstrengungen abverlangen wird. Wir arbeiten gut zusammen, alle zusammen für ein gemeinsames Ziel.“ Gaspar wird eine Saison erwartet, die möglicherweise seinen endgültigen Durchbruch bedeuten könnte. Der 27-jährige Innenverteidiger kam vor genau einem Jahr nach Salento, als Lecce ihn für rund zwei Millionen Euro vom portugiesischen Klub Estrela Amadora abholte, von dem die Giallorossi im vergangenen Januar Tiago Gabriel und Danilo Veiga verpflichteten. Die Erwartungen an Gaspar waren hoch, insbesondere angesichts der belastenden Vergangenheit von Marin Pongracic, der zum AC Florenz wechselte und dessen Trainer er werden sollte. Der Angolaner etablierte sich schnell und erarbeitete sich eine Führungsrolle, indem er zusammen mit Federico Baschirotto ein zuverlässiges Innenverteidiger-Duo bildete. Die letzte Saison war jedoch alles andere als einfach. Eine schwere Verletzung bremste seine Leistung erheblich. Beim Spiel Roma gegen Lecce am 7. Dezember des letzten Jahres zog sich Gaspar eine Verstauchung des rechten Knies zu, die einen Riss des Innenbandes zur Folge hatte. Dieses Problem setzte ihn lange Zeit außer Gefecht und beraubte die Giallorossi eines ihrer in Sachen Kraft und Persönlichkeit wohl legendärsten Spieler. Er kehrte ironischerweise am 29. März in die Startelf zurück und verließ von da an das Spielfeld nicht mehr. Nachdem er seinen Stammplatz als Innenverteidiger zurückerobert hatte, begann Gaspar erneut das Spiel zu bestimmen und leistete in der Schlussphase der Saison einen wertvollen Beitrag. Seine Rolle im entscheidenden Endspurt der Saison war entscheidend und ermöglichte Lecce, die nötigen Punkte zu holen und den historischen dritten Abstieg in Folge aus der Serie A zu sichern.
Nach einer herausragenden ersten Saison trotz Verletzung hat Gaspar das Potenzial, seine Leistung in diesem Jahr weiter zu steigern. Lecce ist sich dessen bewusst und hält trotz des unvermeidlichen Drucks auf dem Transfermarkt an ihm fest. Der Angolaner ist bei mehreren Vereinen der Serie A, insbesondere Udinese, heiß begehrt, doch die Giallorossi haben keineswegs die Absicht, einen Schlüsselspieler in der Abwehr zu verlieren und sind nicht bereit, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Das Lecce der Zukunft wird nicht ohne Gaspar auskommen müssen, der zusammen mit Baschirotto ein eingespieltes Duo bildet, das in seinem zweiten Jahr auf eine noch bessere Chemie als in der Vergangenheit zählen kann. Auch Trainer Di Francesco ist sich dessen bewusst und analysiert seinen Kader im Trainingslager genau. Natürlich ist es noch über einen Monat bis zur Schließung des Transferfensters, aber man hat das Gefühl, dass Lecce ungeachtet möglicher Abgänge bereits auf eine runde und eingespielte Mannschaft zählen kann. Kurz gesagt: Es scheinen alle idealen Bedingungen gegeben zu sein, um den Grundstein für eine sehr wichtige Saison in der Serie A zu legen.
La Gazzetta del Mezzogiorno