Guardiola bleibt allein zurück: Mit Begiristains Abgang steht er ohne seinen größten Verbündeten vor seiner größten Herausforderung.

Kurz nachdem er Sporting Lissabon im vergangenen Februar verlassen hatte, hatte sich Hugo Viana bereits an die Seite von Tixiki Begiristain gesetzt, den er dauerhaft als Sportdirektor von Manchester City ablöste. Der Gipuzkoaner hatte seinen Rücktritt für Oktober 2024 angekündigt, und sein Verein zahlte die entsprechende Ausstiegsklausel für Silva, der in einer heiklen Phase für Pep Guardiolas Team kommt. Das Ausscheiden im Viertelfinale der Klub-Weltmeisterschaft gegen Al Hilal war der Höhepunkt einer katastrophalen Saison, in der man keinen einzigen Titel gewann und sich nur knapp einen Platz in der nächsten Champions League sicherte.

Begiristains Rücktritt erfolgte Ende Juli nach Ablauf seines Vertrags, nachdem er 13 Jahre lang maßgeblichen Einfluss auf die Transformation von City hatte. Unter seiner Führung wurden 21 Titel gewonnen: eine Champions League, sieben Premier-League-Titel, zwei FA Cups, ein Supercup und eine Klub-Weltmeisterschaft im alten Format. Der ehemalige Spieler von Real Sociedad und Barcelona, der sich stets durch seine Weitsicht und sein außergewöhnliches Talent auszeichnete, war zudem Sportdirektor des katalanischen Klubs.

Dort lernte er als Fußballer Pep Guardiola kennen, was den Beginn einer langjährigen engen Beziehung markierte. Ferran Soriano, der Geschäftsführer von City, der Mann, der seine Verpflichtung durch den britischen Klub sicherte, komplettiert ein Trio von Schlüsselspielern beim Aufstieg eines Vereins, der traditionell von der Brillanz und dem historischen Einfluss von Manchester United überschattet wurde.

Ehrung beim Derby

City ist sich seiner Verdienste für den Verein bewusst und wird Begiristain beim Premier-League-Derby am 14. September im Etihad Stadion würdigen. „Jeder bei Manchester City möchte Txiki für alles danken, was er während seiner Zeit beim Verein erreicht hat, und wir freuen uns darauf, seinen herausragenden Beitrag im nächsten September zu würdigen“, hieß es in einer Erklärung des Vereins.

Die Fernsehproduktionsfirma City Studios präsentiert mit A Farewell to Txiki einen Dokumentarfilm, der ihm großzügig Tribut zollt. „Er ist einer der besten Spieler der Geschichte auf seiner Position“, sagt Rodri in diesem Film, der seine Karriere von seinen Anfängen als Fußballer an nachzeichnet. „Ein Teil von mir geht“, beklagt Pep Guardiola, der ihm zuschreibt, maßgeblich dazu beigetragen zu haben, dass er Trainer wurde. „Die Herausforderung bestand darin, eine Identität zu finden“, sagt der 60-jährige Begiristain, der auch bei Treffen mit Guardiola und Soriano sowie bei der Vertragsunterzeichnung mit Erling Haaland zu sehen ist.

Das Grealish-Problem

Guardiola, der seinen Vertrag bis Juni 2026 verlängerte, steht in seiner zehnten Saison als Trainer von City vor der schwierigsten Phase. Der Einfluss von Viana, Txikis Nachfolger, war bereits in den Verpflichtungen von Nico González , Vitor Reis und Marmoush zu erkennen, drei der Spieler, die Teil des beschleunigten Wiederaufbaus sind.

Kevin de Bruyne , der Dreh- und Angelpunkt des Teams bis zu dessen Niedergang in der vergangenen Saison und einer von Begiristains wertvollsten Neuzugängen, wechselte zu Neapel, doch Jack Grealish , für den City 2021 117 Millionen Euro bezahlte, wird immer noch gesucht. Der Linksfuß war ein persönliches Glücksspiel von Guardiola und reiste aufgrund seines zunehmenden Bedeutungsverlusts nicht zur Klub-Weltmeisterschaft, was zu einem ernsthaften Problem geworden ist. Er verdient 18 Millionen Euro pro Saison, hat einen Vertrag bis 2027 und es wird schwierig sein, ein Ziel für ihn zu finden, das ein so hohes Gehalt akzeptieren würde. Die plausibelste Option wäre zum heutigen Zeitpunkt eine Leihe zum FC Everton.