Bernal wird in der Vuelta wiedergeboren, erneut verkürzt

Die 16. Etappe der Vuelta a España wurde gestern verkürzt, nachdem pro-palästinensische Demonstranten wenige Kilometer vor der Ziellinie die Straße blockiert hatten.

Acht Kilometer vor dem Ziel maßen die Veranstalter die Zeiten der Radfahrer und kürten den Kolumbianer Egan Bernal zum Sieger. Jonas Vingegaard behielt vor der letzten Rennwoche die Gesamtführung.

Bernal hatte seit seinem Triumph beim Giro d'Italia 2021 keine Etappe mehr bei einem der drei größten Radrennen gewonnen. Der Tour-de-France-Sieger von 2019 war im Januar 2022 beim Training in seinem Heimatland in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Er prallte gegen einen Bus und erlitt mehrere Knochenbrüche, die ihn beinahe querschnittsgelähmt hätten.

Der 28-jährige Kolumbianer, Fahrer des Teams Ineos Grenadiers, besiegte den Spanier Mikel Landa (Soudal Quick-Step) im Sprint.

Es war bereits das zweite Mal, dass bei dem dreiwöchigen Grand-Tour-Rennen in Spanien eine Etappe aufgrund von Protesten verkürzt wurde.

Die Entscheidung fiel, nachdem sich Hunderte von Demonstranten etwa drei Kilometer vor der Ziellinie der 168 Kilometer langen Etappe im Nordwesten Spaniens versammelt hatten.

Die Organisatoren informierten die Teams, dass es drei Kilometer vor der Ziellinie einen Protest gab.

Die Polizei konnte die Proteste nicht vollständig zerstreuen. Die Demonstranten forderten den Rückzug des Teams Israel Premier Tech aus dem Wettbewerb. Das Team war am Samstag in neuen Uniformen ohne Teamnamen in die Etappe gestartet.

Gestern versuchten Demonstranten, dem Begleitfahrzeug des israelischen Teams die Durchfahrt zu blockieren.

Am Sonntag wurde ein Demonstrant mit der palästinensischen Flagge festgenommen, nachdem er versucht hatte, vor Radfahrern auf die Straße zu gelangen, wodurch zwei von ihnen stürzten.

Javi Romo, einer der gestürzten Radfahrer, zog sich gestern aus dem Rennen zurück, nachdem er sich von dem Sturz nicht vollständig erholt hatte.— AP