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Kommentar zur deutschen Nationalmannschaft: Das Gegenteil von Dominanz

Kommentar zur deutschen Nationalmannschaft: Das Gegenteil von Dominanz

Der 3:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordirland war ein Sieg für Julian Nagelsmann, und das in doppelter Hinsicht. Erstens verhinderte das Ergebnis, dass sich die öffentlichen Debatten um die Job-Sicherheit des Bundestrainers verschärfen. Wenn nach dem 0:2 gegen die Slowakei auch die Partie gegen den 71. der Weltrangliste verloren gegangen wäre, hätte sich eine Trainer-Diskussion in Gang gesetzt, die kaum zu bremsen gewesen wäre, und das übrigens zu Recht.

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Zweitens war das Ergebnis ein Sieg für Nagelsmann, weil er es maßgeblich selbst herbeigeführt hatte. Mit der Einwechselung von Nadiem Amiri veränderte der Bundestrainer das Spiel - Amiri schoss das 2:1 selbst und holte den Freistoß heraus, den Florian Wirtz zum dritten Treffer nutzte.

Torschütze Nadiem Amiri

Die Erleichterung darüber, dem Tiefpunkt gegen die Slowakei keinen noch tieferen Tiefpunkt gegen Nordirland folgen zu lassen, war Nagelsmann nach Schlusspfiff anzusehen. Trotzdem lässt sich nach den ersten beiden Spielen der WM-Qualifikation festhalten, dass die DFB-Auswahl ein Ziel schon verpasst hat. Nagelsmann hatte die Ambition formuliert, dominant durch die Zulassungs-Runde zu kommen, doch nach dem 0:2 gegen die Slowakei war auch beim 3:1 gegen Nordirland das Gegenteil von Dominanz zu besichtigen, trotz des besseren Ergebnisses.

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Offensiv fand die deutsche Elf lange nicht statt, defensiv wackelte sie bedenklich, außerdem wurde sie nach dem zwischenzeitlichen 1:1 der Nordiren offensichtlich von der Angst ergriffen, sich ein zweites Mal innerhalb von vier Tagen zu blamieren - und spielte auch so. Dass die Treffer zum Sieg einem kruden Torwartfehler (Amiris 2:1) und einem Freistoß (das 3:1 durch Wirtz) zu verdanken waren, spricht ebenfalls nicht für die gewünschte Überlegenheit.

Die Partien gegen die Slowakei und Nordirland haben endgültig die Annahme widerlegt, dass der Weg für die deutsche Auswahl nach der ordentlichen Heim-EM im vergangenen Jahr geradlinig nach oben führen würde, im Idealfall bis zum Gewinn der WM 2026. Die deutsche Öffentlichkeit und auch Trainer Nagelsmann bekamen vorgeführt, wie beschränkt die Mannschaft in ihren Möglichkeiten und ihrer Qualität ist.

Der WM-Titel ist für die Deutschen nach den jüngsten beiden Auftritten kaum realistischer als eine Deutsche Bahn ohne Verspätung. Aber, immerhin: Durch den Sieg gegen Nordirland sind die Chancen wieder gestiegen, dass die Deutschen überhaupt bei der WM dabei sind.

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