Kobels "Atmung war komplett weg": Bedingungen "kacke": BVB sucht Form und keine "dummen Ausreden"

Niklas Süle stemmt sich Fluminense entgegen.
(Foto: IMAGO/Sports Press Photo)
Das mühsam erkämpfte 0:0 gegen Fluminense zum Auftakt der Klub-WM ist ein Warnschuss für Borussia Dortmund. So sind die großen Ziele nicht zu erreichen. Trainer Kovac bemüht sich indes darum, das Ergebnis auch wegen der Stärke des Gegners richtig einzuordnen.
Den Nachmittag im sonnigen Florida gab Niko Kovac seinen Spielern frei. Nach dem schwer erkämpften 0:0 gegen Fluminense als Startschuss ins Abenteuer Klub-WM sollten die Profis von Borussia Dortmund "ein bisschen raus, damit sie die Köpfe freibekommen und die Gegend erkunden" können, sagte der Trainer.
Schließlich haben Fort Lauderdale oder das angrenzende Miami eine Menge zu bieten, und Kovac weiß, wie wichtig gute Stimmung innerhalb der Mannschaft bei einem Turnier ist. Daher sparte der Trainer trotz des spielerisch dürftigen Auftakts mit Kritik. "Wir Europäer denken, dass der Fußball nur bei uns stattfindet, aber in Südamerika wird auch richtig guter Fußball gespielt", sagte er und folgerte: "Wir können es besser, aber fürs erste Spiel kann ich zufrieden sein."
"Alles dumme Ausreden"Doch um beim erstmals mit 32 Mannschaften ausgetragenen Turnier richtig weit zu kommen, muss sich der BVB gehörig steigern. In Gruppe F geht es noch gegen Mamelodi Sundowns aus Südafrika und Ulsan HD aus Südkorea. Danach droht im Achtelfinale bereits Champions-League-Finalist Inter Mailand, spätestens dann muss Dortmund die Anlaufschwierigkeiten in den USA überwunden haben.
Zwar seien die Bedingungen im MetLife Stadium, der Heimstätte der NFL-Teams New York Giants und Jets, "ziemlich kacke" gewesen, sagte Verteidiger Niklas Süle. Doch kaum abspringende Bälle, die frühe Anstoßzeit und die ungewohnte Umgebung seien "alles dumme Ausreden" und kein Alibi.
Wichtig sei, wie das Team mit diesen Widrigkeiten umgehe - und wie es geht, habe der Gegner vorgemacht. Vorbildlich sei "das Freilaufverhalten" der Brasilianer gewesen, lobte Süle: "Wir müssen uns gegenseitig helfen. Wir haben für unsere Verhältnisse viel zu wenig Chancen herausgespielt." Kovac hingegen gab zu bedenken, dass seine Mannschaft erstmals seit einem Monat wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz gestanden hatte. Fluminense dagegen sei in einem ganz anderen Rhythmus, da die Liga in Brasilien gerade erst gestoppt sei.
"Meine Atmung war komplett weg"Die Spiele gegen die Außenseiter Mamelodi und Ulsan könnten aus Dortmunder Sicht zum richtigen Zeitpunkt kommen, um unter Wettkampfbedingungen mehr Sicherheit zu bekommen. Doch der gegen Fluminense starke Torhüter Gregor Kobel warnte bereits. Man habe bei vielen Mannschaften "extreme Qualität" gesehen, sagte er: "Es gilt, keinen Gegner zu unterschätzen."
Das Spiel gegen Fluminense sei "schwer" gewesen, und "es war extrem wichtig, dass wir wenigstens ein Unentschieden mitnehmen", sagte Kobel, der zwischenzeitlich eine Schrecksekunde nach einem heftigen Zusammenprall mit Everaldo erlebte. "Meine Atmung war komplett weg. Es klingelt schon etwas, aber es ist okay", sagte Kobel zu der Szene zu Beginn der zweiten Halbzeit, als beide Spieler ineinander gelaufen waren. "Ich habe super Glück gehabt. Er hat mich hauptsächlich an der Brust getroffen. Wenn er mich am Kopf trifft, habe ich ein größeres Problem." Für den weiteren Turnierverlauf forderte er: "Jetzt müssen wir die nächsten beiden Spiele gewinnen." Am Samstagnachmittag in Cincinnati geht es gegen Mamelodi Sundowns weiter.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa
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