Johannes steht gegen "Wundertüte" Österreich im DFB-Tor
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Nach dem 2:2 in den Niederlanden will Christian Wück gegen Österreich seinen ersten Heimsieg als Frauen-Bundestrainer landen. Gegen den Nachbarn ist der 51-Jährige gezwungen, eine Veränderung im Tor vorzunehmen.
Stina Johannes steht vor ihrem dritten Länderspiel. IMAGO/Fotostand
"Ich hatte eigentlich 'Drei im Weggla' erwartet", stellte Christian Wück am Montagnachmittag enttäuscht fest. Statt der beliebten Nürnberger Rostbratwürste gab es im Pressebereich des Max-Morlock-Stadions aber "nur Brezeln". Was dem Frauen-Bundestrainer vor dem Spiel gegen Österreich am frühen Dienstagabend (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) aber deutlich wichtiger war als das kulinarische Schmankerl: "Wir wollen unbedingt den ersten Heimsieg unter meiner Regie einfahren."
Fünfmal standen sich die Frauen des DFB und des ÖFB bislang auf dem Rasen gegenüber, stets gewann der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister das Duell mit dem Nachbarn aus der Alpenrepublik. Doch Wück warnt davor, den Gegner zu unterschätzen, der dank seines 1:0-Sieges gegen Schottland gar als Tabellenführer der gemeinsamen Nations-League-Gruppe ins Frankenland reist.
"Es werden uns elf Spielerinnen gegenüberstehen, die alles dafür geben werden, gegen uns zu gewinnen", weiß der Unterfranke, der trotz intensiven Scoutings nicht genau vorherzusagen vermag, was sein Team erwartet: "Österreich hat einen neuen Trainer, deshalb ist es eine Wundertüte, was auf uns zukommt".
Gegen die Niederlande zuletzt gab es eine kalte Dusche für die DFB-Elf, die sich nach dem frühen Rückstand in Breda aber steigerte und ein 2:2-Unentschieden mit nach Hause nahm. Von "Lehrmomenten" sprach der Wück im Kontext der jüngsten Begegnung, die man zwar "gerne vermieden" hätte, die aber auch wichtig seien "für die Entwicklung des Teams".
Das kommt in Wücks alter Heimat - Anfang der 1990er Jahre absolvierte der 51-Jährige 74 Bundesliga-Spiele für den FCN - erneut mit personellen Veränderungen daher. Nachdem vor dem Niederlande-Spiel bereits die Verteidigerinnen Kathrin Hendrich, Sara Doorsoun und die nachnominierte Marie Müller verletzt abgereist waren, folgte am Sonntagabend Torhüterin Sophia Winkler ins Lazarett. Für die Essenerin, bei der weitere Untersuchungen Klarheit über die Schwere der Knieverletzung bringen sollen, rückte Ena Mahmutovic nach.
Berger plagt ein grippaler InfektDer Schlussfrau des FC Bayern München kommt am Dienstag wohl die Rolle der Nummer zwei zu. Denn wie Wück bekannt gab, wird nach Winkler wohl auch Ann-Katrin Berger nicht zur Verfügung stehen. Die 34-Jährige, die in Breda das Tor hütete, plage seit Sonntag ein grippaler Effekt, weshalb Frankfurts Stina Johannes zwischen die Pfosten rückt. Ob Berger immerhin dem Kader angehören kann, werde sich im Verlauf des Spieltags zeigen.
Am Abend dann, wenn der DFB zum aktuellen Stand 14.000 Zuschauer im Stadion erwartet, fordert Wück von seinem Team, "in allen Belangen hundert Prozent" zu geben, "in der Offensive wie in der Defensive". Vielleicht gibt es dann auch die vom Trainer herbeigesehnten Würstchen als Belohnung für den dreifachen Punkterfolg.
kicker