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Fußball | Wer steigt aus der 2. Fußball-Bundesliga auf?

Fußball | Wer steigt aus der 2. Fußball-Bundesliga auf?
Hart umkämpft: Die 2. Fußball-Bundesliga. Auch Hannover 96 und Fortuna Düsseldorf gehören zu den Favoriten.

Der Hamburger SV hat es nach sieben Jahren, in denen er stets als Topfavorit für den Aufstieg galt, endlich zurück in die Bundesliga geschafft. Auch der 1. FC Köln ist zurück im Oberhaus. Doch welche Teams füllen nun das Vakuum, das die großen Klubs hinterlassen? Vor dem Saisonstart kristallisieren sich vier Mannschaften als aussichtsreiche Anwärter auf den Aufstieg heraus.

Hertha BSC: Mit Reese zurück in die Beletage?

Auf Fabian Reese wird es ankommen. Die Fans waren positiv überrascht, als ihr Starspieler im Mai seinen Vertrag verlängerte und damit klarmachte: Er bleibt – obwohl Teams aus der Bundesliga und dem Ausland immer wieder Interesse an ihm gezeigt hatten. Neben Reeses Führungsstärke profitiert die Hertha vor allem von seinem Torriecher. Elf Treffer erzielte der 27-Jährige in der vergangenen Saison – in nur 18 Spielen. Fast die gesamte Hinrunde verpasste Reese dabei verletzt. Bleibt er in dieser Saison fit, könnte er zum Aufstiegsgaranten werden.

Neben ihm im Sturm soll David Kownacki für Tore sorgen. Der Pole kommt von Werder Bremen und war im Vorjahr an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. Dort war er zuletzt an 18 Toren beteiligt. Hinter den beiden Sturmspitzen könnte Maurice Krattenmacher starten. Der Spielmacher kam per Leihe vom FC Bayern und sorgte schon bei seiner letzten Station, in Ulm, für Furore. In der Vorbereitung ließen er und Reese bereits aufblitzen, wie sie künftig auf dem Platz harmonieren könnten.

Die Eigengewächse Ibrahim Maza und Derry Sherhant haben die Hertha hingegen verlassen. Besonders Maza, der für 12 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen wechselte, wird vermisst werden. In der Summe scheint der Kader trotzdem stärker als im Vorjahr. Trainer Stefan Leitl, der sein Amt im Winter übernommen hat, konnte das Team in der Rückrunde stabilisieren und gibt sich zur neuen Saison forsch: »Wenn du bei einem Verein wie Hertha BSC arbeitest, muss der Ansporn immer das Maximale sein in der Liga, in der wir sind. Und das heißt, dass der Weg zurück in die Bundesliga führen muss.«

Fazit: Hertha geht als Topfavorit in die neue Zweitligasaison.

Fortuna Düsseldorf: Klaus Allofs fordert den Aufstieg

»Fortuna Düsseldorf will aufsteigen«, gab Sportvorstand Klaus Allofs klar und deutlich das Saisonziel für die kommende Saison vor. Trainer Daniel Thioune ist sich mit seinem Chef einig: »Das ist definitiv das Ziel, da müssen wir nicht drum herumreden.« Der 51-Jährige ist seit Februar 2022 bei der Fortuna – und will taktisch zu den Wurzeln seiner Anfangszeit zurückkehren. Das heißt: mehr Pressing und mehr hohe Ballgewinne. Sein Team soll wieder aktiver gegen den Ball werden, nachdem Thioune in der letzten Saison sein System umgestellt hatte. »Wir hatten nicht die Spieler dafür«, erklärte er.

Mittelfeld-Neuzugang Anouar El Azzouzi ist nun für diese Spielart verpflichtet worden. Der 24-Jährige kam vom niederländischen Erstligisten PEC Zwolle für 1,5 Millionen Euro und hat seine Stärken vor allem im Spiel gegen den Ball. Er nimmt im Mittelfeld den Platz von Ísak Jóhannesson ein, der die Fortuna für den 1. FC Köln verließ. Neben ihm zählt Christian Rasmussen zu den spannendsten Transfers der Düsseldorfer. Der Däne kam von Ajax Amsterdam nach Düsseldorf und soll die Offensive der Fortuna beleben.

In der Abwehr konnte nicht nur der deutsche U21-Nationalspieler Jannik Siebert gehalten, sondern für die linke Defensivseite auch noch Christopher Lenz von Eintracht Frankfurt verpflichtet werden. Der 30-Jährige, der mit Frankfurt 2022 die Europa League gewann, soll die Mannschaft mit seiner Erfahrung stärken.

Die Abgänge von Kownacki und Jóhannesson schmerzen den Verein. Beide gehörten im Vorjahr zu den besten und wichtigsten Spielern des Teams. Es wird sich zeigen, wie schnell die Neuzugänge den Verlust der beiden kompensieren können. Daniel Thiounes Mannschaften spielten oft gute Saisons, es fehlte jedoch meist die Konstanz. Das muss der Trainer in den Griff bekommen, um das Ziel des Aufstiegs zu erreichen.

Fazit: Düsseldorf wird oben angreifen, der Aufstieg könnte in diesem Jahr aber noch zu früh kommen – außer die Neuzugänge funktionieren sofort.

VfL Bochum: Geht’s direkt wieder hoch?

Dieter Hecking hat den Verein nach seiner Übernahme im Vorjahr beruhigt, konnte den Abstieg des VfL Bochum jedoch nicht mehr verhindern. Der 60-Jährige bringt die Erfahrung aus 626 Erst- und Zweitligapartien als Trainer mit in die neue Spielzeit – und will seine Mannschaft neu aufbauen. »In der Saison wird es das eine oder andere ›Ah‹ und ›Oh‹ aus dem Publikum geben«, deutet der Trainer an, in der kommenden Saison einen spielerisch anspruchsvolleren Spielansatz zu wählen als noch im Vorjahr in der Bundesliga. Speziell dafür verpflichtet wurde Kevin Vogt: Der Innenverteidiger war zuletzt bei Union Berlin angestellt und ist vor allem für seine Stärken im Spielaufbau bekannt.

Eine Reihe weiter vorne kündigte Hecking ein Dreiermittelfeld an: Ibrahima Sissoko und Kapitän Matus Bero gelten darin als gesetzt. Beide spielten schon in der Bundesliga zusammen im Bochum-Mittelfeld und könnten in der zweiten Liga zu Unterschiedsspielern werden. Allerdings sind ihre Qualitäten auch anderen Vereinen bekannt, daher ist ihr Verbleib in Bochum über den September hinaus nicht gesichert. »Wir wissen noch nicht genau, wie unser Kader am Ende des Tages aussehen wird«, sagte Dieter Hecking, der allerdings hofft, dass sich am Kader nicht mehr viel ändert: »So, wie sich die Gruppe hier darstellt, wirkt das sehr homogen.«

Im Sturm kann der VfL gleich auf zwei Stürmer mit Erfahrung im Toreschießen zurückgreifen: Routinier Philipp Hofmann hat in seiner Karriere bislang 76 Tore in der zweiten Liga erzielt. Neuzugang Ibrahim Sissoko, nicht zu verwechseln mit Mittelfeldmann Ibrahima, bringt reichlich Torerfahrung aus der französischen zweiten Liga mit an die Ruhr.

Fazit: Bleiben Bero und Ibrahima Sissoko im Verein, dann steigt Bochum direkt wieder auf.

Hannover 96: Wie schnell finden sich die Neuzugänge?

Bei Hannover 96 ist der Trainer der Star. Christian Titz hat seinen bisherigen Verein, den 1. FC Magdeburg, von einer Mittelfeldmannschaft der 3. Liga zu einem Aufstiegsaspiranten in der zweiten Liga transformiert und dabei den schönsten Fußball der Liga spielen lassen.

Titz ist bekannt dafür, mutig zu spielen, viel den Ball in den eigenen Reihen zu halten und den Fokus auf die Offensive zu setzen. Deswegen war er der Wunschkandidat für 96: »Er bringt eine sehr klare Philosophie mit und steht für einen Fußball, den wir bei Hannover 96 sehen wollen«, sagte Geschäftsführer Thomas Mann bei der Vorstellung seines neuen Trainers, dessen Handschrift in den Vorbereitungsspielen bereits zu erkennen war.

Allerdings muss Titz einen großen Umbruch moderieren. Vor allem in der Abwehr geht viel Erfahrung verloren: Innenverteidiger Marcel Halstenberg hat im Sommer seine Fußballkarriere beendet. Sein Nebenmann Phil Neumann verließ die Niedersachsen nach England und wechselte ablösefrei zu Birmingham City. Auch Torwart Ron-Robert Zieler zog es weg: Er ist zu seinem Ex-Verein, dem 1. FC Köln zurückgekehrt. Doch damit nicht genug: Der deutsche U21-Nationalspieler Nicolo Tresoldi ist der zweiten Liga entwachsen und für 6 Millionen Euro zu Club Brügge nach Belgien gewechselt – und hat dadurch seinem Ex-Verein den Neuaufbau finanziert.

Die Fans von Hannover müssen sich gleich 16 neue Gesichter merken, die den 96er-Kader verstärken sollen. Besonders Benedikt Pichler könnte sich schnell als Hilfe erweisen. Der Stürmer hatte schon starke Statistiken vorzuweisen, als er im Vorjahr für Holstein Kiel in der Bundesliga spielte. Die offensive Spielweise seines neuen Trainers dürfte ihm besonders zugutekommen.

Der teuerste Neuzugang ist Waniss Taïbi, ein zentraler Mittelfeldspieler, der aus der zweiten Liga Frankreichs vom Rodez AF verpflichtet wurde. Der spielstarke 23-Jährige besitzt das Potenzial, einer der besten Mittelfeldspieler der Liga zu werden, wenn er nicht allzu lange braucht, um sich einzugewöhnen.

Fazit: Hannover wird, vielleicht nach einer kleinen Eingewöhnungszeit, den ansehnlichsten Fußball der Liga spielen. Ob sie aufsteigen, hängt davon ab, wie schnell sie zu einem harmonischen Team werden.

nd-aktuell

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